Die Stadt Sòller liegt in den Bergen rund um Palma. Man kann durch die wunderschön engen Gassen flanieren, in typisch spanischen Shops einkaufen und sich an der herrlichen Architektur Spaniens erfreuen. Für viele ist dieses Örtchen das schönste Städtchen auf der ganzen Insel.
Die Anfahrt von Palma aus verschlingt eine Mautgebühr, und gestaltet sich aufgrund der Lage der Gebirgszüge nicht ganz so einfach. Außerdem finden sich viele Radler auf der Route, die die Anfahrt noch schwieriger gestalten. Doch zu guter Letzt lohnt es sich, etwas mehr berappen zu müssen und vielleicht nicht die bequemste Anreise gehabt zu haben, denn die Stadt entschädigt mit ihrer Attraktivität.
Architektur und Geschichte
Endlich angekommen, kann man sich die Sehenswürdigkeiten der Stadt ansehen und durch die engen Gässchen spazieren.
Die Architektur der historischen Altstadt zeigt verschiedene Stile auf, die sie gekonnt in perfekter Harmonie vereint: Von typisch mallorquinisch über den Kolonialstil bis hin zu Bauten, an denen sich französische oder gar arabische Einflüsse widerspiegeln, findet man einiges.
Selbstverständlich landen die lokalen sakralen Bauten wie San Bartomeu zum Besuch ein. Dieses Gotteshaus erwuchs aus einem romanischen Bau und gipfelte in einem barocken Juwel mit einem Glockengiebel der Neugotik.
Patrizierhäuser der vergangenen Jahrhunderte prägen das Stadtbild, das alte Bankgebäude neben der Kirche fasziniert mit seiner modernen Fassade.
Kunst und Kultur spielen in den Veranstaltungen der Stadt eine große Rolle, so stehen Ausstellungen von Picasso oder Miro an, die jeden begeistern, der spanische Künstler schätzt. Als Galerie dient der alte Bahnhof.
Am Ortsrand befinde sich der Botanische Garten der Stadt, der an die 400 auf Mallorca heimische Pflanzen beherbergt und das Museum der Naturwissenschaften.
Feste und Veranstaltungen der Stadt Sòller
Sòller verbreitet gute Laune, ist typisch quirlig, wie das eben so ist in Bella Espana, und es ist einfach immer etwas los. Feiertage werden so wie im Rest des Landes auch hier ausgiebig zelebriert. Des Weiteren werden folgende Feste gefeiert:
Sa Rua und Sa Rueta, so heißen die zwei berühmten Umzüge in der Faschingszeit.
In der zweiten Maiwoche wird der Rückeroberung der Stadt durch die Christen gedacht, denen es gelang, die Stadt von den Mauren zu befreien. Dieses Fest nennt sich Fiesta de Moros y Cristianos.
Auch im Sommer hat das Feiern kein Ende. Im Juli findet das Folklorefestival Sa Mostra statt, welches immerhin eine ganze Woche in Anspruch nimmt und seit 1980 existiert. Im August gegen Ende des Monats gibt es das Fiesta de Sant Batomeu, das in einer Noche de Fuego gipfelt. Was auf deutsch so viel wie Nacht des Feuers bedeutet und das feurige Temperament der Stadtbewohner widerspiegelt.
Im Märchen Der Teufel von Sòller geht es darum, dass alle Freier von einer schönen und wohlhabenden Dame zurückgewiesen werden. Sie sollte sich beinahe für den Teufel entscheiden. Als sie ihn letztendlich doch enttarnt, fängt sie ihn in einer Glasflasche. Diese ist noch heutzutage in der Stadt in einem Museum ausgestellt.
Einerseits lockt hier die typische Schönheit Mallorcas, vielleicht ursprünglicher als an den klassischen Badeorten. Andererseits ist es hier ruhiger als an manch anderem Ort auf der lebhaften Insel. Einen Besuch ist die liebliche Stadt auf jeden Fall wert, denn sie bezaubert als Gesamtbild und liefert einen anderen Eindruck als das Mallorca der Partytiger. Wer spanische Ursprünglichkeit auf Mallorca erleben will, dem sei dieses Städtchen wärmstens empfohlen und ans Herz gelegt.