23. November 2024

Son Marroig – ein mallorquinisches Kleinod über dem Meer

Gibt es auf Mallorca einen schöneren Aussichtsplatz, als jenen am Landgut Son Marroig? Einwohner und Gäste auf der Balearen-Insel sind sich da einig: Dieser Blick ist unvergleichlich und ein wahres Postkarten-Motiv. Dies alles hat etwas zu tun mit dem Tempel aus weißem Marmor, der auf dem Zipfel eines Felsen hoch über dem Mittelmeer thront. Wer also mehr über Son Marroig wissen möchte, sollte im mallorquinischen Geschichtsbuch blättern und sich mit dem Lebensweg des Erzherzog Ludwig Salvator beschäftigen. Denn dieser Adelige war nicht nur ein unruhiger Geist sondern auch ein bekennender Sympathisant Mallorcas.

marmortempel son marroig
Der MarmorTempel am Son Marroig

Son Marroig und der Erzherzog Ludwig Salvator

Ludwig Salvator war ein Sprössling aus dem Hause Habsburg, das im 15. Jahrhundert nahezu alle Kaiser des Heiligen Römischen Reichs stellte. Doch die höfischen Zwänge behagten dem jungen Erzherzog nicht, so dass dieser bereits im Alter von zwölf Jahren gemeinsam mit seinen Eltern ein Leben im Exil vorzog. Wenig später hatte sich Ludwig Salvator den Ruf eines unsteten Reisenden durch Europa erworben. Vor allem verlor er sein Herz an Mallorca, wo er nahe der Künstlerstadt Valldemossa einen Landsitz erwarb.
Sein Gut veränderte er im Stil der Renaissance. Heute ist Son Marroig ein Museum mit einigen Exponaten aus dem Besitz des Ludwig Salvator, der auf Mallorca im Laufe der Jahre viele Freunde gewann und den manche als „Inselkönig“ bezeichneten. Eines Tages entstand dort ein ionischer Pavillon auf den steilen Klippen über dem Meer.

Beim Bau des romantischen Tempels orientierte sich der Erzherzog an Vorbildern aus dem antiken Griechenland. Seither ist dies ein Kleinod und eine Perle auf Mallorca. Der hübsche Pavillon auf dem Felsen Sa Foradada zählt zu den am meisten fotografierten Motiven der Insel. Vom Charme des alten Herrenhauses Son Marroig wird jeder Besucher erfasst, der über die Empfangshalle mit ihren rustikalen Balken an der Decke das historische Anwesen betritt. Man hat das Gefühl, dass hier die Zeiger der Uhren irgendwann einmal stehen blieben.

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