Museu de Mallorca in Palma – Kunst, Geschichte und Kultur
Mallorca ist weit mehr als nur Badeurlaub, Strände und mediterranes Lebensgefühl. Wer die Insel wirklich kennenlernen möchte, sollte auch ihre Jahrtausende alte Geschichte und Kultur entdecken. Einen idealen Einstieg bietet das Museu de Mallorca in Palma, das größte kulturhistorische Museum der Insel. Hier wird die gesamte Entwicklung Mallorcas erzählt – von den ersten menschlichen Spuren über die Römerzeit und das Mittelalter bis hin zu barocker Kunst und Werken des 20. Jahrhunderts.
Ein Besuch lohnt sich nicht nur für Geschichtsinteressierte: Der historische Palast, in dem das Museum untergebracht ist, gehört selbst zu den schönsten Bauwerken Palmas.
Lage und Architektur – Ein Palast als Museum
Das Museu de Mallorca liegt in der Carrer de la Portella, mitten in der Altstadt von Palma. Nur wenige Minuten Fußweg trennen es von der Kathedrale La Seu, dem Palacio de la Almudaina und den arabischen Bädern. Schon die Lage macht es zu einem idealen Ziel für einen kulturellen Stadtbummel.
Untergebracht ist das Museum im ehemaligen Palacio Ayamans, einem Renaissance-Palast aus dem 16. Jahrhundert. Der Bau entstand auf den Resten eines islamischen Adelshauses, was typisch ist für Palma: Viele Gebäude in der Altstadt zeigen Spuren verschiedener Epochen.
Der Palast beeindruckt besonders durch seinen Innenhof mit Arkaden, die mächtige Freitreppe und die eleganten Rundbögen. Schon beim Betreten spürt man den Geist der vergangenen Jahrhunderte.
Die Sammlungen – Ein Rundgang durch Mallorcas Geschichte
Das Museu de Mallorca beherbergt eine umfangreiche Sammlung, die fast alle Epochen der Inselgeschichte abdeckt. Besucher erleben eine chronologische Zeitreise:
Prähistorische Funde – Die Talayot-Kultur
Die ältesten Ausstellungsstücke stammen aus der Talayot-Kultur (ca. 1000 v. Chr.). Diese megalithische Kultur hinterließ gewaltige Steinbauten, die sogenannten Talayots, die noch heute an vielen Orten Mallorcas zu besichtigen sind. Im Museum sind Werkzeuge, Keramiken, Grabbeigaben und Figuren ausgestellt, die einen Einblick in das Alltagsleben dieser frühen Bewohner geben.
Römische Epoche – Pollentia und mehr
Nach der römischen Eroberung im Jahr 123 v. Chr. entwickelte sich Mallorca zu einem wichtigen Stützpunkt im westlichen Mittelmeer. Besonders die Ausgrabungen von Pollentia bei Alcúdia sind berühmt. Im Museu de Mallorca sind zahlreiche Funde aus dieser Zeit zu sehen: Mosaike, Münzen, Öllampen und Skulpturen. Sie zeigen, wie eng Mallorca mit der römischen Kultur verbunden war.
Islamische Herrschaft – Kunst der Mauren
Von 902 bis 1229 stand Mallorca unter islamischer Herrschaft. Das Museum zeigt Keramiken, Architekturfragmente und arabische Inschriften, die einen Eindruck von dieser Blütezeit vermitteln. Besonders faszinierend sind die fein verzierten Keramikschalen und Amphoren, die einst zum Alltag wohlhabender Familien gehörten.
Gotik und Mittelalter
Die gotische Epoche ist eine der stärksten Sammlungen im Museu de Mallorca. Zahlreiche Altarbilder, Skulpturen und Holzschnitzereien stammen aus Kirchen und Klöstern der Insel. Besonders eindrucksvoll ist das große Retabel der Heiligen Eulalia, das zu den Höhepunkten der Sammlung zählt.
Renaissance und Barock
Aus der Neuzeit zeigt das Museum Gemälde lokaler und internationaler Künstler, barocke Skulpturen und kunstvolle Möbel. Diese Werke vermitteln ein Bild vom kulturellen Leben Mallorcas in den Jahrhunderten nach der Eroberung durch die Krone Aragons.
Neuere Zeit und Volkskultur
Auch das 19. und 20. Jahrhundert kommt nicht zu kurz. Neben Malereien und Fotografien gibt es Exponate, die den Alltag der mallorquinischen Bevölkerung dokumentieren – von Trachten bis zu traditionellen Handwerksgeräten.
Highlights im Museu de Mallorca
Wer das Museum besucht, sollte unbedingt diese Schätze gesehen haben:
- Altarbild der Heiligen Eulalia – ein Meisterwerk der mallorquinischen Gotik
- Arabische Keramiken aus dem 10.–12. Jahrhundert
- Karten und Atlanten, die den maritimen Handel dokumentieren
- Barocke Skulpturen mit religiöser Symbolik
- Funde aus Pollentia (Römische Mosaike, Skulpturen, Alltagsobjekte)
Wechselausstellungen und Forschung
Neben der Dauerausstellung organisiert das Museu de Mallorca regelmäßig Sonderausstellungen. Diese widmen sich oft aktuellen Themen, etwa der zeitgenössischen Kunst Mallorcas oder speziellen Aspekten der Inselgeschichte.
Das Museum ist zudem ein wichtiges Zentrum für archäologische Forschung. Viele Funde von Ausgrabungen auf der Insel werden hier wissenschaftlich untersucht und teilweise erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Öffnungszeiten
Tag | Öffnungszeiten |
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Montag | geschlossen |
Dienstag | 09:00 – 14:00 Uhr |
Mittwoch | 09:00 – 19:00 Uhr |
Donnerstag | 09:00 – 19:00 Uhr |
Freitag | 09:00 – 14:00 Uhr |
Samstag | 09:00 – 14:00 Uhr |
Sonntag | 09:00 – 14:00 Uhr |
Eintrittspreise
- Erwachsene: ca. 4 €
- Ermäßigt (Studenten, Senioren, Gruppen): ca. 2 €
- Kinder unter 12 Jahren: frei
Tipp: Der Eintritt ist an bestimmten Tagen kostenlos, z. B. am Internationalen Museumstag im Mai.
Tipps für den Besuch
- Beste Zeit: Vormittags ist das Museum meist ruhiger, nachmittags füllt es sich durch Stadtbummel-Gruppen.
- Dauer: Für den Rundgang sollte man mindestens 1,5 bis 2 Stunden einplanen.
- Audioguide & Führungen: Vor Ort gibt es Führungen (auf Spanisch und Katalanisch, gelegentlich auch auf Englisch). Ein Audioguide in mehreren Sprachen erleichtert die Orientierung.
- Barrierefreiheit: Das Museum ist teilweise barrierefrei, allerdings sind einige Räume in den oberen Stockwerken nur über Treppen zugänglich.
Cafés & Restaurants in der Nähe
Nach dem Museumsbesuch lohnt sich ein Abstecher in eines der vielen Cafés und Restaurants in der Umgebung:
- Café Ca’n Joan de s’Aigo – legendär für heiße Schokolade und Ensaimadas (ca. 5 Gehminuten entfernt).
- Bar Bosch – ein Klassiker am Plaça Rei Joan Carles I, ideal für Tapas und einen Kaffee.
- Mercat de l’Olivar – Markthalle mit frischem Fisch, Obst und mallorquinischen Spezialitäten.
- Tapas-Restaurants in der Altstadt – rund um die Plaça de Cort finden sich viele kleine Lokale.
Kombination mit einem Stadtbummel durch Palma
Das Museu de Mallorca lässt sich perfekt in einen Altstadt-Rundgang integrieren. Empfehlenswerte Stationen in der Nähe:
- Kathedrale La Seu – das Wahrzeichen Palmas
- Palacio de la Almudaina – ehemalige Königsresidenz
- Banys Àrabs (Arabische Bäder) – maurische Architektur mitten in Palma
- Museu Fundació Joan March – moderne Kunst im historischen Stadtpalast
Für wen lohnt sich ein Besuch?
- Kulturinteressierte, die tiefer in die Geschichte Mallorcas eintauchen wollen
- Familien, die Kindern die Vergangenheit auf anschauliche Weise näherbringen möchten
- Architekturfreunde, die den Renaissance-Palast bestaunen wollen
- Urlauber bei Regenwetter, die eine Alternative zum Strand suchen
Fazit – Ein Fenster in Mallorcas Vergangenheit
Das Museu de Mallorca in Palma ist nicht nur das wichtigste kulturhistorische Museum der Insel, sondern auch ein Ort, an dem sich die verschiedenen Einflüsse der mallorquinischen Geschichte verdichten: prähistorische Kulturen, römische Besiedlung, islamische Herrschaft, christliches Mittelalter und barocke Blütezeit.
Wer Palma besucht, sollte sich dieses kulturelle Juwel nicht entgehen lassen. Es ist die perfekte Ergänzung zu einem Spaziergang durch die Altstadt und ein Muss für alle, die Mallorca abseits von Sonne und Strand kennenlernen möchten.
Weiterführende Links
Häufige Fragen zum Museu de Mallorca
– Dienstag: 09:00 – 14:00 Uhr
– Mittwoch: 09:00 – 19:00 Uhr
– Donnerstag: 09:00 – 19:00 Uhr
– Freitag: 09:00 – 14:00 Uhr
– Samstag: 09:00 – 14:00 Uhr
– Sonntag: 09:00 – 14:00 Uhr